Diese Frage bekommen ehren- und hauptamtlich Tätige im Hospiz oft zu hören. Die Antwort lautet: Ja, wir haben Männer in unserem Hospizdienst!
Zurzeit sind es 9 Männer von 93 ehrenamtlich Tätigen, die sich engagieren. Sie sind eindeutig in der Unterzahl!“
Die Männer in der Hospizarbeit sind trotz ihrer „Unterzahl“ nicht zu unterschätzen:
Sie sind engagiert, fürsorglich, empathisch und praktisch zupackend. Sie sind Rollenvorbilder und werden als Gesprächspartner gebraucht.
Erkrankte Männer wünschen sich oft männliche Begleitung. Es gibt manchmal Themen, die mit einem Mann einfacher zu besprechen sind.
Auch für die Angehörigen wichtig:
In der Hospizarbeit ist es ebenso wichtig, dass man Angehörige begleitet und entlastet. Männer, die ihre Partnerinnen versorgen und darüber total vereinsamen, weil die Pflege das Denken so verengt, dass das eigene Wohlbefinden aus dem Blick gerät.
„Wir hatten eine Begleitung, in der ein Hospizbegleiter einen Angehörigen ein halbes Jahr in seinem Hobbykeller besucht hat. Sie haben da nur gewerkelt und gebastelt, bis zum Tod der Ehefrau. Das heißt, er kam verlässlich einmal pro Woche zum Treffpunkt Hobbykeller und das war enorm entlastend für den Mann, der kaum soziale Kontakte hatte. Diesen Freiraum, diese kleine Freizeitinsel, hat er sich erlaubt, weil der ehrenamtliche Hospizbegleiter da war."
Es ist die Unterstützung im Alltag, es ist die Begleitung in einer Lebensphase, die mit einem Abschied endet, über den man aber nicht die ganze Zeit spricht und darauf hinarbeitet.
Aber wieso entscheiden sich so wenige Männer für diese wichtige Arbeit?
Die wenigen Männer in der Hospizarbeit sind auch eine Folge des immer noch sehr traditionell geprägten Rollenbildes. Fürsorge und Kümmern wird noch weitestgehend den Frauen zugeschrieben.
Die Qualifizierung zum ehrenamtlichen Hospizbegleiter wird von Männern oft als Herausforderung angesehen. Es gilt, sich mit einem als „schwer“ angesehenen Thema auseinanderzusetzen, welches Gefühle anspricht. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des letzten Vorbereitungskurses haben erlebt, dass es gut tut, sich diesen Gefühlen zu stellen.
„Ich habe viel über mich und über das Leben gelernt!“ ist ein häufiges Fazit am Ende des Kurses.
Eine Anmeldung ist telefonisch unter der Telefonnummer 02381-304400 oder per Mail an: ambulant@hospiz-hamm.de möglich.