„Hospize bejahen das Leben, und Fahrradfahren ist für mich Leben pur“, sagt Stephan Bergmann, Geschäftsführer des Hospiz. „Uns geht es darum, dass Thema in der Gesellschaft zu präsentieren und zu enttabuisieren.“ Mit der Aktion sollen laut Dr. Claudia Strunk, Oberärztin an der Barbara-Klinik in Heessen und dort unter anderem Leiterin der konservativen gynäkologischen Onkologie, zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Zum einen sollen Spenden für das darauf angewiesene Hospiz zusammenkommen, zum anderen soll den Menschen das Thema nahe gebracht werden, so die Initiatorin des „HammRadeln“, das ein Wortspiel mit „Hammer radeln“ und „Hamm erradeln“ ist.
Für Letzteres soll die Streckenführung sorgen. Vom Hospiz geht es in den Heessener Wald, dann über Schloss Oberwerries Richtung Lippe und weiter in den Geithewald. An der Gaststätte Schulte-Geithe wird ein Zwischenstopp gemacht, ehe es am Kanal entlang zurück zum Ausgangspunkt geht. Thomas Rückersberg von den Fahrradfreunden wird für alle vorausfahren.
Beginn ist um 10 Uhr. „Wir haben wirklich bewusst den Weg so gewählt, dass es eine wenig befahrbare Strecken ist“, sagt Rainer Wilkes vom ADFC: „In gut zwei Stunden kann man erleben, was Hamm so bieten hat.“ Mitglieder seines Clubs und der Fahrradfreunde werden als Begleitung mitfahren oder als Ordner an der Strecke stehen. „Wir bedanken uns auch bei der Polizei, dass sie an einigen Stellen stehen wird“, sagt Wilkes. Denn es müssen zum Beispiel die Dolberger und die Lippestraße überquert werden.
Sicherheit wird groß geschrieben, schließlich sollen auch Kinder gefahrlos mitfahren. „Unser Hauptaugenmerk liegt auf Familien“, sagt Carmen Hammerl, Teamassistentin am Hospiz. Das zeigt sich besonders im Rahmenprogramm am Ende der Tour. Auf dem Gelände am Roten Läppchen kommen dann alle gemütlich zusammen – auch Nicht-Mitradelnde sind eingeladen. Es gibt eine Hüpfburg und einen Bastelkreis, dazu Waffeln, Kaffee, Gegrilltes, Eis und vieles mehr. Wer möchte, kann außerdem eine rote Warnweste erhalten, die Kinder im Anschluss behalten dürfen. Hammerl dankt den vielen Hammer Unternehmen, die die Veranstaltung als Sponsoren möglich machen.
Der Erlös geht an das Hospiz. Die Teilnahme am „HammRadeln“ ist kostenlos, die Organisatoren freuen sich aber über Spenden und neue Mitglieder im Förderverein des Hospizes. Neben diesem wichtigen finanziellen Aspekt betonen die Veranstalter aber genauso, dass sie die Hospizarbeit – stationär wie ambulant – bekannt machen wollen. „Das Hospiz ist ein Kraftort“, sagt Dr. Claudia Strunk: „Wir wollen Hemmschwellen abbauen. Die Menschen sollen am 9. Juni hier gerne ungezwungen hinkommen.“
Quelle WA B.Baur