Hier spürt man das Leben wie an keinem anderen Ort

Mit Hand und Herz helfen und da sein

Intensive Begegnungen ermöglichen und Zuversicht vermitteln

Nicht dem Leben mehr Tage – den Tagen mehr Leben geben!

Hören Sie niemals auf zuzuhören

Am Welthospiztag führte eine Feierstunde in der Jugendkirche der Hammer City mehr als einhundert Menschen aus Hamm und Umgebung zusammen. Geladen hatte der Ambulante Hospizdienst Hamm bewusst an diesem besonderen Tag, denn das diesjährige Motto "Hospiz lässt mich nochmal" passte zum Festtagsmotto. Die drei Jahrzehnte ambulante Sterbebegleitung, die es in Hamm zu feiern galt, hätten besser nicht überschrieben sein können.

Die hauptamtlichen Koordinatorinnen des Ambulanten Hospizdienstes Hamm hatten zur Feier geladen.

Die Jugendkirche war mit mehr als 120 Gästen sehr gut gefüllt

Gottesdienst mit Superintendentin Kerstin Goldbeck - im Hintergrund die Koordinatorinnen

Grußwort von Monika Simshäuser, Bürgermeisterin der Stadt Hamm

Grußwort Pfr. i.R. Paul Blätgen, Vorstand Förderverein Hospiz Hamm e.V.

Grußwort Stephan Bergmann, Geschäftsführer

Frank Diestel sprach für die ehrenamtlichen Hospizbegleiter:innen

Stuhlkunst: Mein letzter Platz im Leben

Einer von über zwanzig Kunstwerken "Mein letzter Platz im Leben"

So war es auch passend, dass Superintendentin Kerstin Goldbeck zu Beginn des Gottesdienstes von einer eigenen Begegnung mit einer jungen Frau erzählte, die kurz zuvor ihr Baby verloren hatte. "Da war so viel Leid" erinnerte sich Goldbeck "und ich hatte keinen Trost." Auf ihren vermeintlich hilflosen Hinweis: "Ich wünschte, ich könnte etwas für Sie tun," schaute die junge verwaiste Mutter nur ungläubig. "Aber das haben Sie doch, Sie haben mir zugehört." "Das", so Goldbeck, "hat mir klar gemacht, was ich trotz meiner Hilflosigkeit und Ohnmacht zu geben habe" ermutigte sie die vielen anwesenden Sterbebegleitenden, die teils mit Partner:innen gekommen waren. "Hören Sie niemals auf zuzuhören", gab sie der Festgemeinde mit und war sich mit der wunderbaren Momo aus gleichnamigem Roman einig, dass sich allein durch Zuhören etwas beim Redner ändern kann. 

Ähnlich schilderte es auch der erfahrener Hospizbegleiter Frank Diestel, der zugleich für alle 87 ehrenamtliche Frauen und 11 Männer im Ambulanten Hospizdienst sprach. "Hospizarbeit ist Beziehungsarbeit, und wir alle sind überzeugt, dass der Tod zum Leben gehört. Wir Begleiter:innen sind Lernende und die Hospizarbeit hat bei mir zu einem erfüllteren Leben geführt."  

Von der Entwicklung seit Anfang der 1980er Jahre berichtete auch "Dinosauerier" Pfr. i.R. Paul Blätgen, der seit mehr als 30 Jahren an verschiedensten Stellen im Hospizbereich Verantwortung trägt. Er ist bis heute Schriftführer des Fördervereins Hospiz und kennt die Historie wie kein anderer. Er dankte verschiedenen Wegbereiter:innen  und erinnerte sich voller Wärme an Elsa und Horst Bender, die er als Großeltern der Ehrenamtlichen bezeichnete. Bewegt schloss er seine Ausführungen mit dem 103. Psalm, "...dem Dank an den Herrgott, der unser Tun gesegnet hat".

Nach den Grußworten von Bürgermeisterin Monika Simshäuser und Stephan Bergmann als neuen Geschäftsführer erzählte Ina Kasten-Kisling schließlich für die hauptamtlichen KOordinatorinnen des Ambulanten Hospizdienstes Hamm von dem Kunstprojekt "Mein letzter Platz im Leben". Mehr als 20 ausgediente Stühle waren im September von haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden phantasievoll gestaltet worden. Was sich die eine oder der andere für ihre letzten Lebensmomente wünschten, war unschwer zu erkennen. Ein letztes Mal am Meer sein oder mit Freunden zusammen essen, ein letztes Mal alle Lieblingsmenschen treffen waren Botschaften, die sich den Betrachtenden auch ohne den bereitliegenden "Erklärzettel" erschlossen. Alle Exponate waren in ihrer Vielfalt, Farbintensität und Grundaussage eindeutig. 

Am Ende stand die Festgesellschaft bei einem kleinen Imbiss um die Stühle herum, freuten sich über das Wiedersehen, lachte viel und tauschte Erinnungen aus. Dass das Tun gesegnet war und ist, dass die Hospizfamilie auch nach drei Jahrzehnten weiterhin Gutes tun kann und sich alle miteinander auf die Zukunft freuen, was überall spürbar.  

Weitere Angebote

Die Aktionen rund um das Jubiläum "30 Jahre Hammer Hospizarbeit" und den Welthospiztag 2023 werden am 23.10. mit einem Kino-Angebot fortgesetzt. Dabei wird im Cineplex Hamm um 17.30 und um 20.00 Uhr der Film "Sophia, der Tod und ich" gezeigt und der Ambulante Hospizdienst macht im Foyer auf seiner Arbeit aufmerksam. 

 

 

 

 

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