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Aus Mehl Geld gemacht

Hedwig Hoormann ist eine zierliche Dame von fast 80 Jahren. Aber sie hat die Kraft, aus 90 kg Mehl und diversen weiteren Zutaten Spritzgebäck zu produzieren und es dann gegen Spenden abzugeben. 1.326 Euro sind in der vergangenen Saison dabei zusammengekommen.

Hedwig Hoormann (Mi.) mit Enkelin Daniela Kuchenbuch (li) und Marion Kleditzsch vom Hospiz in der Hoormann-Backstube in Herringen

Kommt man in Hedwig Hoormanns große Küche, kann man sich nicht vorstellen, dass hier zwischen Oktober und November der Ausnahmezustand herrscht. Man könnte meinen, es duftet in jeder Ritze nach Weihnachtsplätzchen, doch dieser unwiderstehlich Wohlgeruch ist längst verflogen. Die zierliche weißhaarige alte Dame sitzt in der Eckbank ihres großen Küchentisches in Herringen und strahlt. Sie hat es geschafft! Zum neunten Mal in Folge hat sie ihre Leidenschaft fürs Plätzchenbacken zu Gold oder besser Geld bemacht.

Dabei hat wie schon im Vorjahr erneut den Rekord-Wert von 90 kg Mehl gehalten und mit vielen weiteren Zutaten ihr begehrtes Spitzgebäck wie am Fließband produziert. Mit der Abgabe der süßen Leckereien gegen Spende konnte sie insgesamt 1.326 Euro einnehmen. „Leute haben hier zuhause das Gebäck in 10-L-Eimern aus dem Haus geholt“ erinnert sich Hedwig Hoormann an den Ausnahmezustand zum Jahresende. Jetzt ist schon längst wieder Ruhe eingekehrt, so dass sie gemeinsam mit Enkeltochter Daniela Kuchenbuch Zeit hatte, eine große Plätzchen-Dose voller Geld-Scheine an das Hospiz zu überreichen.

Beide Frauen freuen sich sehr über den Erfolg, wenngleich Hedwig Hoormann mit diesem Backvolumen nach eigener Aussage an ihre Leistungsgrenze gekommen ist. „Ich kann es kaum glauben, dass mein Gebäck so begehrt ist und weg geht wie heiße Semmeln“ staunt die Seniorin.  

Marion Kleditzsch vom Hospiz freute sich dann auch ganz besonders, dass der Hoormann-Spendensaldo seit der Erstspende 2015 auf nunmehr 8.211 Euro insgesamt angewachsen ist. „Das muss Ihnen erstmal einer nachmachen“ sagt sie und bedankt sich bei der zierlichen Frau herzlich.

Bedankt hat sich Kleditzsch auch bei der Firma Kaufland, die von dieser Aktion hörte und Hedwig Hoormann mit einer spürbar vergünstigten Magarinelieferung bedacht. Tochter Angelika hatte ihre Beziehungen spielen lassen und Enkeltochter Daniela noch beim Vertrieb geholfen. „Ein Drei-Generationen-Projekt“ ist das mittlerweile geworden, wobei die Produktion ausschließlich in den Händen von Hedwig Hoormann liegt. „Ich brauche beim Backen meine Ruhe“, sagt sie resolut „sonst werden die Plätzchen nicht gleichmäßig lang oder unterschiedlich braun“. Tochter und Enkeltochter wissen das und lassen Oma Hoormann wirbeln. Beim Tütchen- oder Eimerpacken helfen sie dann.

Dass Hedwig Hoormann jetzt bald 80 Jahre alt wird, mag man nicht glauben. „Wir wünschen Ihnen so sehr, dass Sie fit bleiben und Ihrer Leidenschaft weiter frönen können“ sagt Marion Kleditzsch „es müssen ja nicht immer 90 kg Mehl sein, die sie verarbeiten. Und möglicherweise finden sich weitere Zulieferer, denn außer Mehl und Magarine braucht man noch Eier und Zucker für das Hoormann-Spritzgebäck“.  

 

 

 

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